Unterschiedlicher könnten Schwestern kaum sein. Während Madeira mit Steilküsten, grünen Bergen und fruchtbarer Natur beeindruckt – und keine Strände besitzt – besteht Porto Santo auf den ersten Blick aus einem einzigen Strand. Kein Wunder, denn der ist 9 Kilometer lang und zieht sich damit fast über die komplette Insellänge von 11 Kilometern. Am goldgelben Strand Campo de Baixo fühlt man sich nach nur 25 Minuten Flugzeit von Madeira in eine komplett andere Welt versetzt. Das türkisfarbene Meer erinnert an einen Traumstrand in der Karibik. Robinson Crusoe Feeling und Erholung pur. Und tatsächlich noch ein echter Geheimtipp in Europa.
Christoph Kolumbus war auch schon da
Kleine Insel, große Entdecker
Wie in der Karibik? Vielleicht dachte sich das im Nachhinein auch Christoph Kolumbus als er auf seiner Entdeckungsfahrt erst auf die karibischen Inseln und dann Amerika stieß. Der Seefahrer wohnte nämlich um 1450 acht Jahre lang auf Porto Santo. Es wird sogar behauptet, dass die hier angespülten tropische Hölzer ihn in seinem Entdeckerdrang bestärkten. Irgendwo musste das ja herkommen? Neben Relaxen am Strand kann man auf Porto Santo also auch die Geschichte der Weltentdeckung erkunden.
Kleiner Tipp: Besuch des Seefahrermuseums im ehemaligen Wohnhaus von Kolumbus in der Inselhauptstadt Vila Baleira.
Wanderspaziergänge
Per Pedes in Porto Santo
Der Strand ist nicht nur zum Baden da! Es wäre viel zu schade, in Porto Santo nur am Strand zu liegen. Neun Kilometer one-way ist schon eine schöne Strecke für ausgedehnte Spaziergänge oder morgendliche Joggingrunden. Für gemütliche Wanderungen gibt es ansonsten noch ein paar kleinere „Berge“. Denn besonders hoch sind die Vulkane auf Porto Santo nicht mehr. Mit nur 516 m ist der Pico do Facho die höchste Herausforderung für Wanderer.
Mehr als 9 Kilometer Sandstrand
Ob ausgedehnte Spaziergänge oder einfach nur Sonnenbaden —
hier ist man weit entfernt von Bildern wie in Rimini.
Inselrundfahrt an einem Tag
Immer das Meer im Blick
Wie schon erwähnt, ist Porto Santo nur 11 Kilometer lang und mit 6 Kilometern Breite tatsächlich auch sehr überschaubar. Für eine Inselrundfahrt kann man einen gemütlichen Tag einplanen. Es bieten sich immer wieder schöne Ausblicke. Vom Miradouro da Portela no Porto Santo überblickt man die ganze Länge der Insel. Auch wenn die Vulkankegel der Insel nicht hoch sind, wild und imposant wirken sie trotzdem. Als Abwechslung zum weißen Sandstrand kann man zwischendurch einen Stopp an einem Meerwasserpool einlegen.
Und weil man von Sonnenuntergängen am Meer nie genug haben kann, hier mein ganz besonderer Tipp: ein Abendessen im Restaurante O Calhetas an der Ponta da Calheta im Süden, mit Blick auf die vorgelagerte Insel Ilhéu da Cal.
Vulkanischer Ursprung
Erdgeschichte am Wegrand
Der vulkanische Ursprung des Madeira-Archipels ist auch Porto Santo nicht zu übersehen. Vor Millionen von Jahren nahm hier die Entstehung von mehrschichtigen Gesteinsformationen ihren Anfang. Heutzutage kann man unter anderem 40 Meter hohe Basaltsäulen bestaunen. Ihre fünfeckige Form erinnert tatsächlich an Orgelpfeifen.
The Organ Pipes: Der Weg auf den knapp 300 Meter hohen Vulkangipfel Pico de Ana Ferreira führt zu den imposanten Basaltsäulen.
RestaurantTipp
Kulinarischer Service auf Porto Santo
Ein Mietwagen lohnt sich auf Porto Santo kaum. Wer nicht jedem Tag in seinem Hotel zu Abend essen möchte, lässt sich chauffieren. Viele Restaurants bieten ihren Gästen einen Hol- und Bringservice an. Man muss nur rechtzeitig servieren. Ein Anruf genügt.
Die Anreise
Von Madeira nach Porto Santo
Wer von Madeira anreist, hat zwei Optionen. Entweder ein kurzer Flug oder eine 2,5-stündige Fährüberfahrt. Mit etwas Glück kann man dabei Delfine oder Wale sehen! Oder eine Kombi aus beiden für die Hin- und Rückreise.