Lieber ohne Höhenangst!

Vom Pico do Arieiro auf den Pico Ruivo

Madeiras Königstour

von Sabine

Bereits die Fahrt zu unserer Wanderung kann für manchen etwas herausfordernd sein. Die Anreise auf der kurvigen Straße zum Pico do Arieiro dauert von Funchal rund 45 Minuten. Die Straße führt quasi bis zum ersten Gipfel.  Wenig idyllisch, steht dort eine Radarstation der Portugiesischen Luftstreitkräfte.

Trotzdem ist die Aussicht hier auf 1.818 m bereits grandios – besonders bei Sonnenaufgang. Und das reicht vielen Madeira-Besuchern auch schon. Deshalb sind wir hier so früh am Morgen nicht alleine. So einfach machen wir es uns heute nicht. Das Ziel ist der höchste Berg Madeiras und damit eine der wohl herausforderndsten und zugleich schönsten Touren auf der Vulkaninsel.

Durchbrochene Wolken

Aus den Wolken spitzen die höchsten Gipfel Madeiras hervor, getaucht in das sanfte Licht der aufgehenden Sonne. Nachdem wir die morgendliche Szenerie geistig abgespeichert haben, lassen wir den Fotostop und die Instagram-Jäger hinter uns. Es geht bergauf auf einem schmalen Grat und über einen luftigen Weg wieder sicher am Drahtseil bergab.

Es geht los in Richtung des beliebten Aussichtspunktes Ninho do Manta. Tief unten liegt uns das Tal der Ribeira da Fajã da Nogueira zu Füßen.

Entlang von steilen und schroffen Felswänden. Um uns herum die majestätische Bergwelt Madeiras, die den Alpen sicher in nichts nachsteht. Vor Millionen von Jahren geformt bei der vulkanischen Entstehung der Insel. Bei aller Schönheit erfordert aber der Weg unsere ganze Konzentration.

Durch Tunnel von Berg zu Berg

Taschenlampe raus!

Auf dem Weg durchlaufen wir einige Tunnel. Insgesamt fünf auf der ganzen Tour. Der längste ist 200 Meter lang. Aber selbst hier sehen wir am Anfang schon Licht am Ende des Tunnels. Trotzdem hole ich meine Taschenlampe aus dem Rucksack und leuchte den Weg aus. Es ist kühl und feucht im Tunnel und ich bin froh, als wir durch sind. Es ist kaum vorstellbar, wie dieser Weg schon vor 50 Jahren angelegt wurde. Teilweise wurden die schmalen, ausgesetzten Wege in den Felsen geschlagen, mit Treppen und Leitern versehen und mit Drahtseil gesichert. Ich bin immer wieder beeindruckt, was der Mensch so alles schafft in einem Leben

Zu früh gefreut!

Apropos Treppen. Nach einer kurzen Anstrengung stehen wir auf einem Bergsporn. Vor uns liegen einige Passagen, die über Metalltreppen hoch zum Grat führen. Aber zu früh gefreut. Es geht nochmal bergab. Und die Landschaft ändert sich. Etwas apokalyptisch und doch schön: Wo einst ein Heidebuschwald stand, ließ ein Brand nur Baumskelette zurück. Aber die Vegetation grünt bereits wieder, mit Besenginster und blau-lila Natternköpfen

Angekommen! Der Pico Ruivo in 1.862 Metern Höhe

Auf 1.862 m haben wir den höchsten Punkt Madeiras erreicht. Der Rundumblick ist unbeschreiblich. Die Bergwelt der Insel liegt uns zu Füßen und wir fühlen uns in der Tat wie die Könige bzw. Königinnen der Welt.

Die Anstrengung hat sich absolut gelohnt, auch wenn ich zugeben muss, dass ich bei den steilen Leiterpassagen kurz gezögert habe, ob ich weitergehen soll. Denn es geht denselben Weg auch wieder hinunter und zurück. Aber daran mag ich hier oben nicht denken, sondern erstmal dieses unbeschreiblich erhebende Glücksgefühl genießen.

On Top: Es gibt hier keine Bergspitze und kein Gipfelkreuz. Dennoch lohnt sich der Weg auf den 1.862 m hohen Pico Ruivo. Bei gutem Wetter sieht man hinüber bis auf die Hochebene Paúl da Serra.

Gut zu wissen – Die Wanderung vom Pico

  • Ausgangspunkt: Parkplatz am Pico do Arieiro auf 1.690 m
  • Anforderung: Die Königstour vom Pico do Arieiro auf den Pico Ruivo ist eine anspruchsvolle Tour, die eine gute Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Die Wege sind teils gepflastert. Es gibt Passagen mit Stufen, Leitern, schmalen Pfaden sowie steilen und ausgesetzten Stellen, diese sind gesichert.
  • Gehzeit: ca. 6:00 Stunden
  • Länge: 13,6 Kilometer
  • Höhenmeter: 1.380 m auf/ab
  • Ausrüstung: Gutes Schuhwerk, Wanderstöcke und eine Taschenlampe für die Tunnel
  • Wetter: Diese Bergwanderung sollte nur bei gutem und trockenem Wetter gemacht werden. Am besten frühmorgens starten, da ab mittags schon Wolken aufziehen können. Über die aktuelle Wetterlage informiert die Webcam am Pico do Arieiro.

Die Live-Story

Traust du dich? Dann los!

Los gehts!

Plane deine Reise:

8

Tage

Individual

Wandern auf Madeira - zum Kennenlernen

Madeira

12

Tage

Individual

Wandern auf Madeira - ein Hochgenuss

Madeira

Alle Rundreisen

Buche dein Erlebnis:

Wandern

Geführte Ausflüge mit Wanderungen

Madeira

Whalewatching

Whalewatching auf Madeira

Madeira

Alle Erlebnisse

Lies mehr Stories von Sabine