Der Stolz Teneriffas!

Tajinaste Rojo

Farbexplosion am Teide

von Gustav

Für Naturliebhaber, Wanderer, (Hobby-) Geologen und Vulkanologen ist Teneriffas berühmteste Naturkulisse ein absoluter Must-see. Und das zu jeder Jahreszeit. Es gibt aber ein paar Wochen im Jahr, wo sich die imposante Vulkanlandschaft des Teide-Nationalparks als besondere Augenweide präsentiert: Von Anfang Mai bis Mitte Juni steht die subalpine Bergflora in voller Blüte und sorgt für fotogene Farbtupfer in der ansonsten herbschönen, braun-schwarzen Lavawelt.

DER TEIDE-NATIONALPARK

Beeindruckende Facts & Figures

  • Der seit 1954 als Nationalpark geschützte Parque Nacional del Teide ist das größte und älteste Schutzgebiet der Kanaren und seit 2007 als UNESCO-Weltnaturerbe klassifiziert.
  • Auf mehr als 2.000 m Höhe und somit über den Wolken gelegen, beträgt seine Fläche 18.990 Hektar. Das Herzstück, der riesige Vulkankrater Cañadas del Teide, hat einen Durchmesser von knapp 17 km.
  • Ob die sich hartnäckig haltenden 3.718 m oder die nach jüngeren Messungen offiziell bezifferten 3.715 m Höhe: Der alles überragende Vulkanriese Teide ist Spaniens höchster Berg und der dritthöchste Inselvulkan der Welt.
  • Das Wanderwegenetz des Nationalparks besteht aus 41 kombinationsfähigen Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
  • Das nordöstlich des Teide-Gipfels auf 2.390 m Höhe gelegene Observatorio del Teide ist das größte Sonnenobservatorium der Welt und wurde nicht von ungefähr hier errichtet. Denn der Himmel über den Kanaren gilt als der klarste und sauberste Europas, ist auf Teneriffa, La Palma und Fuerteventura sogar gesetzlich geschützt und als „UNESCO Starlight Reserve“ ausgewiesen. Nirgendwo ist man den Sternen so nahe wie im Teide-Nationalpark.
  • Mit mehr als 4 Millionen Besuchern pro Jahr ist der Parque Nacional del Teide der meistbesuchte Nationalpark Europas. Aufgrund der schieren Größe des Areals muss man aber keine Massen fürchten – ausgenommen, je nach Saison und Tageszeit, der erhebliche Andrang an den Zufahrtsstraßen und Parkplätzen der Seilbahn.

Der Teide ist mit 3.715 m der höchste Berg Spaniens. Im Vordergrund die bekannte „Vorzeigefelsskulptur“ Roques de Garcia, die man auf einer kleinen Wanderung umrunden kann.

DIE SUBALPINE BERGFLORA

Flower-Power in der Lavasteinwüste

Aufgrund der Höhenlage, der intensiven UV-Einstrahlung, des geringen Niederschlags und der enormen Temperaturschwankungen ist die Flora des Teide-Nationalparks hoch spezialisiert. Hier wachsen keine Bäume mehr in den Himmel. Und doch sind rund 190 Blütenpflanzen erfasst, darunter ein Drittel die auf den Kanaren- und/oder auf Teneriffa endemisch sind.

Den Blütenfrühling läutet für gewöhnlich ab Ende März der auch als Besen-Schöterich bekannte Teide-Lack (Erysimum scoparium) in zweifarbigem Weiß-Violett ein. Die eigentliche, vielfarbige Blütenexplosion beginnt aber erst im Mai, und Mitte Juni ist alles wieder vorbei. Unübersehbar sind dann die weiß- bis zartrosafarbenen Büsche des Teide-Ginsters (Cytisus supranubius) und das satte Gelb der Teide-Rauke (Descuraina bourgaeana). Hinzu kommen die gelbe Klebrige Drüsenfrucht (Adenocarpus viscosus) – oft auch als Klebriger Drüsenginster bezeichnet, die weiße Teide-Margerite (Argyranthemum teneriffae), die violett-blaue Teide-Katzenminze (Nepeta Teydea) und die rosa bzw. rosa-violette Teide-Skabiose (Pterocephalus lasiospermum) – um nur einige Arten zu nennen. In der freien Natur kaum sichtbar, weil selten und an unzugänglichen Geröllhängen in bis zu 3.400 m Höhe gelegen, ist das bläulich-violette Teneriffa-Veilchen (Viola cheiranthifolia). Dieses und seine Schwester, das Guajara-Veilchen (Viola guaxarensis), können jedoch im Botanischen Garten des Besucherzentrums El Portillo bewundert werden.

EL TAJINASTE ROJO 

Der Stolz Teneriffas

Unangefochtener Star der Flora des Teide-Nationalparks – und herausragend im wahrsten Sinne des Wortes – ist der Rote Teide-Natternkopf oder Wildprets Natternkopf (Echium wildpretii), benannt nach dem Schweizer Botaniker und Gärtner Hermann Wildpret (1834–1908). Die kerzenförmige Tajinaste rojo beeindruckt mit ihrer Wuchshöhe von bis zu 2,50 m und mehr sowie der Pracht von bis zu 50.000 roten und purpurroten Blüten, die sich säulenartig von der breiteren Basis bis zur immer dünner werdenden Spitze erstrecken. Die außergewöhnliche Pflanze ist die ,Nationalblume‘ der Insel. Sie und nicht etwa der Nationalpark oder der Vulkanriese trägt den Titel „El orgullo de Tenerife“, „der Stolz Teneriffas“.

Die Hauptblütezeit der roten Tajinasten, ist von Mitte Mai bis Mitte Juni, ebenso wie die andere, kleinere und seltenere Unterart Tajinaste picante (Echium auberianum) mit bläulich-lilafarbenen Blüten. In dem riesigen Lava-Amphitheater zu Füßen des Teide sind die Tajinasten in gehäufter Form bei den bekannten „Vorzeigefelsskulpturen“ Roques de Garcia und vor allem an der Südflanke des Tafelbergs La Fortaleza anzutreffen. Natürlich am besten, weil auch aus nächster Nähe möglich, auf einem der Wanderwege. Geeignete Aussichtspunkte sind zudem El Tabonal Negro und Los Azulejos.

Wann blühen die roten Tajinasten?

Die Hauptblütezeit der roten Tajinasten ist von Mitte Mai bis Mitte Juni. In dem riesigen Lava-Amphitheater zu Füßen des Teide sind die Tajinasten in gehäufter Form anzutreffen.

GUT ZU WISSEN

Für Gipfelstürmer: Mit der Seilbahn auf den Teide

Am schnellsten und bequemsten lässt sich der Pico del Teide mit der Teide-Seilbahn erklimmen. Die Fahrt von der Talstation auf 2.356 m Höhe bis zur Bergstation auf 3.555 m Höhe dauert etwa acht Minuten und kostet derzeit in der einfachsten Form hin und zurück EUR 40,00 für Erwachsene und EUR 20,00 für Kinder (3–13 Jahre). Je nach Saison ist eine Reservierung oft Wochen im Voraus nötig. Detaillierte Informationen auf volcanoteide.com.

Von der Bergstation zum Gipfel

An der Bergstation La Rambleta beginnt der Wanderweg Nummer 10, der „Telesforo Bravo“, auf dem man nach 650 m Strecke und 160 Höhenmetern den Gipfel erreicht. Aber aufgepasst: Für diesen Wanderweg ist eine spezielle, wenngleich kostenlose Genehmigung erforderlich – ganz gleich, ob man die Seilbahn nutzt oder ohne diese einen rund fünfstündigen Aufstieg zum Gipfel unternimmt. Denn auf den Gipfel ist die maximale Personenzahl auf 200 pro Tag begrenzt, verteilt auf vier Zeitfenster. Die Genehmigung, um die man sich aufgrund der hohen Nachfrage wenigstens zwei Monate im Voraus kümmern sollte, kann online beantragt werden auf reservasparquesnacionales.es

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